Willkommen zu einer neuen Folge. Heute sprechen wir über ein Thema, das viele Unternehmen fasziniert, aber auch verunsichert: Künstliche Intelligenz. Vor allem der Einstieg stellt die Unternehmen vor Herausforderungen: Brauchen wir wirklich erst perfekte Daten? Ist KI nur etwas für richtig große Unternehmen? Und wie vermeiden wir teure Fehlentscheidungen?
Die Unsicherheit ist groß, denn neben den technischen Aspekten spielen auch strategische und kulturelle Fragen eine entscheidende Rolle. Wer KI sinnvoll nutzen will, muss nicht nur die Technologie verstehen, sondern auch Mitarbeitende mitnehmen und eine klare Vision entwickeln.
Und damit uns das besser gelingt, habe ich heute eine Expertin eingeladen: Birgit Ströbel. Sie ist Business- und Transformations-Coach und begleitet Unternehmen auf ihrem Weg zu einer erfolgreichen KI-Strategie. Gemeinsam klären wir, wie Unternehmen den richtigen Einstieg finden, welche Denkfehler sie vermeiden sollten und welche ersten Schritte wirklich Sinn machen.
Viel Spaß beim Reinhören!

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Tina Ciotola
Mit Birgit Ströbel

Birgit Ströbel begleitet Menschen und Organisationen dabei, sich für die Zukunft aufzustellen. Ihr Antrieb ist es, Menschen zu empowern, Veränderungen mitzugestalten und neue Wege zu beschreiten, um gemeinsam Herausforderungen zu meistern. Als begeisterte Bergsteigerin kennt sie das Gefühl, wenn anspruchs–volle Ziele erreicht werden – diese Energie will sie freisetzen.
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Relevante Links / Downloads
Was kann KI im Projektmanagement: https://www.youtube.com/watch?v=sYIkZihSltk
Projektmanagement-Trends 2025: Wie KI, hybride Ansätze und smarte Planung Ihre Projekte revolutionieren werden: https://www.theprojectgroup.com/podcast-projektmanagement/projektmanagement-trends-2025/
Zusammenfassung Podcast: KI-Strategie entwickeln: So gelingt der Einstieg für Unternehmen
Die Einführung von Künstlicher Intelligenz (KI) steht für viele Unternehmen ganz oben auf der Agenda. Gleichzeitig sorgt das Thema für Verunsicherung. Zu komplex erscheint die Technologie, zu hoch die Anforderungen an Datenqualität, Change Management und technisches Know-how. Dabei ist es gerade jetzt wichtig, ins Handeln zu kommen – strategisch, strukturiert und pragmatisch.
Im TPG Podcast habe ich mit der Strategie- und Transformations-Expertin Birgit Ströbel darüber gesprochen, wie Unternehmen den Einstieg in KI klug gestalten können. Sie begleitet Organisationen bei der Entwicklung ihrer KI-Strategie und gibt wertvolle Hinweise, welche Denkfehler es zu vermeiden gilt und welche Schritte wirklich zählen. Dieser Artikel fasst die wichtigsten Inhalte des Gesprächs zusammen.
Die zentrale Frage: Welches Problem soll KI lösen?
Bevor Sie über Tools, Technologien oder Daten nachdenken, steht eine grundsätzliche Frage im Raum: Welches Problem möchten Sie mit KI lösen?
Viele Unternehmen starten mit der Suche nach dem nächsten Tool oder beauftragen die IT mit einem KI-Projekt. Doch KI ist keine Software, die man einfach installiert. Es geht um weit mehr: Prozesse, Mitarbeitende, Unternehmenskultur. KI ist kein Selbstzweck. Sie muss konkrete Ziele unterstützen, etwa die Effizienz steigern, Entscheidungen verbessern oder den Kundenservice optimieren.
Tipp: Beginnen Sie nicht mit der Technologie, sondern mit der Zieldefinition. Wo liegt der Engpass? Wo kann KI echten Mehrwert bringen? Erst wenn das klar ist, lohnt sich der nächste Schritt.
Warum ein Zielbild unerlässlich ist
Ein Zielbild beschreibt die strategische Vision: Wo wollen wir in drei bis fünf Jahren mit KI stehen? Welche Rolle soll KI im Unternehmen einnehmen?
Dieses Zielbild wirkt wie eine Landkarte für die Transformation. Es hilft, die Richtung zu bestimmen, Projektideen zu priorisieren und Ressourcen gezielt einzusetzen. Ohne Zielbild laufen Unternehmen Gefahr, einzelne Pilotprojekte ins Leere laufen zu lassen. Die Folge: Ein Flickenteppich ohne nachhaltigen Effekt.
Tipp: Entwickeln Sie das Zielbild frühzeitig und bereichsübergreifend. Binden Sie Management, Fachabteilungen und ggf. sogar Kunden ein. So schaffen Sie Klarheit und Verbindlichkeit.
Wer sollte in die Strategieentwicklung einbezogen werden?
Die Entwicklung einer KI-Strategie ist keine Aufgabe für die IT allein. Vielmehr braucht es unterschiedliche Perspektiven. Neben der Geschäftsführung sollten Vertreter:innen aus verschiedenen Fachbereichen und Hierarchieebenen teilnehmen.
Birgit Ströbel empfiehlt: Je diverser das Team, desto ganzheitlicher das Zielbild. Denn unterschiedliche Blickwinkel helfen dabei, Potenziale realistisch zu bewerten und Change-Prozesse besser zu gestalten. Auch Kundenfeedback kann eine wertvolle Perspektive liefern.
Tipp: Setzen Sie früh auf interdisziplinäre Zusammenarbeit. KI ist eine gesamtunternehmerische Aufgabe.
Gibt es ein Framework für die KI-Strategie?
Ja. Ein hilfreiches Instrument ist das KI Strategy Canvas. Es unterstützt Unternehmen dabei, ihre Vision zu konkretisieren und alle relevanten Dimensionen zu berücksichtigen:
- Strategische Ziele
- Prozesse & Abläufe
- Daten & Infrastruktur
- Kultur & Kompetenzen
Das Canvas hilft, den Status quo zu analysieren und gezielt Entwicklungsfelder zu identifizieren. So entsteht eine strukturierte Grundlage für die Roadmap.
Tipp: Nutzen Sie methodische Hilfsmittel wie das KI Strategy Canvas, um Klarheit zu schaffen und alle Beteiligten auf denselben Wissensstand zu bringen.
Fragen, die sich jede Führungskraft stellen sollte
Bevor KI eingeführt wird, braucht es klare Antworten auf zentrale Fragen:
- Welches Problem soll KI lösen?
- Wer trägt die Verantwortung im Unternehmen?
- Welche technischen und organisatorischen Rahmenbedingungen sind notwendig?
- Welche Schulungen, Guidelines und Tools sind erforderlich?
Laut Birgit Ströbel hilft es, ein kleines Team aus KI-Scouts zu etablieren, das sich intensiv mit dem Thema beschäftigt, Fortschritte kommuniziert und für Sensibilisierung sorgt.
Tipp: Investieren Sie Zeit in diese Vorarbeit. Je besser das Fundament, desto erfolgreicher die Umsetzung.
Der Mythos der perfekten Daten
Ein großer Irrtum: Man darf erst mit KI starten, wenn die Daten perfekt sind. Die Realität sieht anders aus: Kaum ein Unternehmen hat makellose Daten. Birgit Ströbel rät, pragmatisch zu starten. Arbeiten Sie mit den Daten, die Sie haben. In der Anwendung erkennen Sie schnell, wo Lücken bestehen – und können diese gezielt schließen. Oft liegen wertvolle Datenquellen ungenutzt im Unternehmen.
Tipp: Warten Sie nicht auf perfekte Daten. Nutzen Sie vorhandene Quellen und starten Sie mit realistischen Anwendungsfällen.
Kleine Schritte statt großer Sprung
Der Einstieg in KI muss kein Großprojekt sein. Im Gegenteil: Kleine, greifbare Pilotprojekte sind der bessere Weg. Starten Sie in einzelnen Abteilungen mit einem klaren Use Case. Legen Sie konkrete Erfolgskriterien fest. So gewinnen Sie Erkenntnisse, bauen intern Vertrauen auf und schaffen erste Erfolge, die multipliziert werden können.
Tipp: Wählen Sie einen gut messbaren Anwendungsfall. Nutzen Sie den Erfolg als Argument für Skalierung.
Wie schnell lassen sich Erfolge erzielen?
Erste Ergebnisse können oft schon nach wenigen Monaten sichtbar werden. Ein Proof of Concept ist je nach Anwendungsfall in 3 bis 6 Monaten möglich. Produktivnutzen kann ab 6 Monaten erfolgen, Skalierung meist ab 12 Monaten. Wichtig ist ein kontinuierlicher Kommunikationsprozess, damit Erfolge geteilt und andere Abteilungen inspiriert werden.
Tipp: Messen Sie Ihre Fortschritte und teilen Sie Erfolgsgeschichten. So entsteht Motivation im gesamten Unternehmen.
Mitarbeitende aktiv einbeziehen
Die Einbindung der Belegschaft ist entscheidend für den Erfolg. Zielbild, Vision und Fortschritte sollten regelmäßig kommuniziert werden.
Schaffen Sie Formate für Austausch, Lernen und Mitgestaltung. Birgit Ströbel empfiehlt, nicht nur Top-Down zu denken, sondern Mitarbeiter:innen aktiv in Projekte zu integrieren.
Tipp: Befähigen Sie Ihre Teams durch Schulungen, Feedbackformate und Praxiseinbindung.
Der Umgang mit Skepsis und Unsicherheit
Viele Mitarbeitende haben Vorbehalte gegen KI: Verlustängste, Datenschutzbedenken oder schlicht Unkenntnis. Diese Sorgen sind absolut nachvollziehbar – schließlich verändert sich mit KI nicht nur der Arbeitsalltag, sondern auch die Anforderungen an Kompetenzen und Zusammenarbeit.
Es ist wichtig, Ängste ernst zu nehmen und aktiv auf sie einzugehen. Transparente Kommunikation, klare Richtlinien und kontinuierliche Beteiligung sind dabei zentrale Erfolgsfaktoren. Mitarbeitende sollten nicht nur informiert, sondern aktiv in die KI-Initiativen eingebunden werden. Das schafft Vertrauen und reduziert Unsicherheit.
Sicherheit geben hier auch Regelungen wie DSGVO (Datenschutz-Grundverordnung) und der neue AI Act der Europäischen Union, der KI-Systeme in Risikoklassen einteilt und regulatorische Anforderungen festlegt – beispielsweise bei automatisierten Entscheidungen, die Mitarbeitende oder Kunden betreffen. Unternehmen müssen offenlegen, wenn KI gestützte Entscheidungen getroffen werden, und entsprechende Dokumentationspflichten erfüllen.
Tipp: Nehmen Sie Ängste ernst. Schaffen Sie Orientierung durch transparente Kommunikation, interne Richtlinien und rechtliche Absicherung. Binden Sie Mitarbeitende früh ein und bieten Sie sichere Lernräume
Wo kann man KI am schnellsten nutzen?
Es gibt keine festen Abteilungen, in denen KI immer zuerst wirkt. Entscheidend ist die Art der Aufgaben. Besonders geeignet sind Bereiche mit vielen Routinetätigkeiten, hohem Datenaufkommen oder wiederkehrenden Aufgaben. Beispiele: Kundenservice (Chatbots), Marketing (Contentproduktion), Datenanalyse, Logistik.
Tipp: Analysieren Sie Prozesse auf Automatisierungspotenzial und setzen Sie dort erste Projekte um.
Was Sie direkt morgen tun können
Der erste Schritt muss nicht kompliziert sein. Starten Sie mit einem KI-Ideenworkshop. Bringen Sie Mitarbeitende zusammen und sammeln Sie Ideen für sinnvolle Anwendungsfälle. Priorisieren Sie gemeinsam und identifizieren Sie Quick Wins. So entsteht eine erste Dynamik – ganz ohne großes Budget oder technische Hürden.
Tipp: Aktivieren Sie das vorhandene Wissen im Unternehmen und stoßen Sie kreative Diskussionen an.
Externe Unterstützung: Ja oder Nein?
Für die Strategieentwicklung ist externe Begleitung oft hilfreich. Ein neutraler Blick von außen hilft, blinde Flecken zu erkennen. Bei der Umsetzung hingegen kann intern viel geleistet werden, solange klare Verantwortlichkeiten und Strukturen bestehen. In komplexeren Fällen (z. B. Datenanalyse) ist Expertenwissen empfehlenswert.
Tipp: Holen Sie sich punktuell externe Expertise, aber bauen Sie internes Know-how konsequent auf.
Fazit: KI wird im Tun verstanden
Der wichtigste Appell von Birgit Ströbel: Einfach loslegen. Viele Unternehmen verharren zu lange in der Theorie. Doch KI erschließt sich erst durch die Praxis. Führungskräfte und Management sollten dabei mit gutem Beispiel vorangehen. Nur wer selbst Erfahrungen sammelt, kann glaubwürdig führen.
Tipp: Warten Sie nicht auf den perfekten Moment. Jeder kleine Schritt bringt Sie weiter.
In Teil 2 des Podcasts sprechen wir übrigens darüber, wie die Umsetzung in der Praxis gelingt – mit konkreten Schritten, Methoden und Erfahrungswerten. Stay tuned!
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