#138 Dramafreie Arbeitswelt – Konfliktfähigkeit stärken & Selbstwirksamkeit entwickeln (+PDF)

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In dieser Episode spreche ich mit Holger Heinze über sein aktuelles Buch „Dramafreie Arbeitswelt“. Gemeinsam stellen wir Ihnen dieses inspirierende und praxisorientierte Werk vor, das zeigt, wie Mitarbeitende, Teams und Unternehmen durch Empowerment ihre Konfliktfähigkeit stärken und ihre Selbstwirksamkeit entwickeln können. Also Die Kraft, bewusst zu entscheiden, wie wir handeln wollen.

Warum ist das so wichtig? Weil wir im Arbeitsalltag – oft unbemerkt – immer wieder in Dramarollen schlüpfen. Rollen, die uns in reaktiven Mustern gefangen halten, Klarheit verhindern, Teams lähmen kurz: die produktive Zusammenarbeit behindern.

In dem Buch finden wir deshalb auch jede Menge praktische Impulse, wissenschaftlich fundierte Modelle und 16 kraftvolle Werkzeuge, die uns helfen, aus diesen Mustern auszusteigen und von den Vorteilen des Dramaausstiegs zu profitieren.

Unbedingt Reinhören!

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Und noch eine Bitte zum Schluss: Wir freuen uns, wenn Sie unseren Podcast mit 5 Sternen Bewerten und in Ihrem Netzwerk weiterempfehlen. Vielen Dank!


Tina Ciotola


Mit Holger Heinze

Holger Heinze ist Wirtschaftsinformatiker und arbeitet als Trainer, Coach und Unternehmensberater. Er ist Partner der O’Donovan Consulting AG, Charter Fellow des Charter Managementinstitut, zertifizierter Change Manager und Risk Requirements Engineer und Scrum Coach. Seit 25 Jahren arbeitet er mit Teams und Führungskräften an der Beantwortung der Frage was wir als Organisation und Individuum können müssen um in dieser wilden Welt gesund und erfolgreich zu sein.

Hier geht es zum LinkedIn-Profil:
linkedin.com/in/holgerheinze


Sprungmarken

00:00Intro 01:32Warum ein Buch über Dramafreiheit 02:59Abgrenzung zu Konfliktmanagement 05:35Aufbau des Buches 08:46Definition: Was bedeutet Drama in der Arbeitswelt? 12:07Wann entsteht Drama? 13:40Die verschiedenen Rollen im Drama 18:48Achtung: Dramen sind normal! 25:26Die Gegenrollen im Empowerment 31:1916 Werkzeuge und 3 Schlüsselfragen 32:16Werkzeuge vor dem Drama 36:42Werkzeuge im Drama 49:28Werkzeuge nach dem Drama 54:04Die 3 Schlüsselfragen 54:56Kann eine Organisation eine Kultur der Dramafreiheit erreichen? 59:39Schulungsangebote 66:04Worum es letzendlich geht

Relevante Links / Downloads

Die Kunst des Konflikts: So gehen Sie souverän damit um: https://www.theprojectgroup.com/podcast-projektmanagement/die-kunst-des-konflikts/

Emotionale Intelligenz im Projektmanagement – Studienergebnisse & Tipps: https://www.theprojectgroup.com/podcast-projektmanagement/emotionale-intelligenz/

Mediation in Projekten – Konflikte konstruktiv lösen: https://www.theprojectgroup.com/podcast-projektmanagement/mediation-in-projekten/


Zusammenfassung Podcast: Dramafreie Arbeitswelt: Konfliktfähigkeit stärken & Selbstwirksamkeit entwickeln

Wie wir mit Holger Heinze lernen, entspannter und wirksamer zu arbeiten

In meinem aktuellen Podcast hatte ich das Vergnügen, mit Holger Heinze über sein Buch „Dramafreie Arbeitswelt“ zu sprechen. Dieses Buch ist mehr als nur ein Ratgeber für den Arbeitsalltag. Es ist eine Einladung, sich selbst und sein Umfeld besser zu verstehen – und die Verantwortung für das eigene Handeln zu übernehmen. Die vielen praxisnahen Impulse helfen, Konflikte souverän zu meistern und dabei die eigene Selbstwirksamkeit zu stärken. Hier kommt eine ausführliche Zusammenfassung für alle, die weniger Drama und mehr Gelassenheit in ihre Arbeitswelt bringen wollen.

Warum brauchen wir Dramafreiheit?

Jeder kennt das: Im stressigen Arbeitsalltag kommt es zu Missverständnissen, kleinen Konflikten und manchmal auch zu handfesten Auseinandersetzungen. Oft schlüpfen wir dabei unbewusst in sogenannte Drama-Rollen – wir werden zum Opfer („Das ist alles unfair!“), zum Retter („Ich muss das jetzt richten!“) oder zum Angreifer („Ich sage mal, was hier alles falsch läuft!“). Diese Muster verhindern Klarheit, lähmen Teams und blockieren den Lösungsweg.

Konflikte an sich sind normal und sogar notwendig für Entwicklung und Innovation. Sie zeigen, dass etwas in Bewegung ist, dass unterschiedliche Perspektiven vorhanden sind, und sie bieten Chancen für Wachstum. Doch Drama entsteht, wenn wir nicht mehr sachlich bleiben, sondern uns in emotionale Reaktionen verstricken. Dann geht es nicht mehr um das eigentliche Thema, sondern um Macht, Schuld und Rechtfertigung. Das führt zu Energieverlust, Frustration, Eskalationen – und im schlimmsten Fall zu einem vergifteten Arbeitsklima.

Gerade in einer Arbeitswelt, die zunehmend komplexer wird, sind Reflexionsfähigkeit und Selbstführung entscheidende Kompetenzen. Nur wer seine eigenen Muster kennt, kann auf Augenhöhe zusammenarbeiten und Teams produktiv führen.

👉 Tipp: Lernen Sie, den Unterschied zu erkennen zwischen einem gesunden Konflikt und einem Drama – und stoppen Sie Drama, bevor es entsteht.

Was unterscheidet Drama von Konflikten?

Dramafreiheit bedeutet, sich nicht nur mit dem Inhalt eines Konflikts zu beschäftigen, sondern vor allem mit den eigenen emotionalen Reaktionen. Oft geraten wir in stressigen Situationen in automatische Muster, die weder für uns noch für das Team hilfreich sind. Der Schlüssel liegt darin, den Moment zwischen Reiz und Reaktion zu nutzen und eine bewusste Entscheidung zu treffen.

Ein Beispiel aus dem Podcast: Stellen Sie sich ein Meeting vor, in dem ein Projekt nicht wie geplant läuft. Der eine Kollege zieht sich beleidigt zurück und denkt: „Das war doch klar, dass mir wieder keiner zuhört“ (Opferrolle). Eine andere Kollegin springt sofort ein, will vermitteln und alle beruhigen, obwohl sie selbst gestresst ist (Retterrolle). Und ein Dritter wird laut und kritisiert: „Das war ja völlig absehbar, dass das schiefgeht!“ (Angreiferrolle).

Der Konflikt dreht sich dann nicht mehr um das Projekt, sondern um Schuldzuweisungen und verletzte Gefühle. Wenn die Beteiligten stattdessen innehielten und sich fragten, was die Situation jetzt wirklich braucht, könnte ein echter Dialog entstehen.

👉 Tipp: Beobachten Sie sich selbst im Konflikt: Geht es Ihnen um eine Lösung – oder nur darum, recht zu behalten?

Was bedeutet „Drama“ im Job?

Drama beschreibt emotionale Inszenierungen, die verhindern, dass wir klar denken und handeln können. Begriffe wie „Innovationstheater“ oder „Meeting-Theater“ verdeutlichen, dass in Organisationen oft mehr gespielt als gearbeitet wird. Das Problem dabei ist nicht die Auseinandersetzung an sich, sondern die Art, wie wir miteinander umgehen.

Typisch für Drama sind Schuldfragen, Verteidigung, Rechtfertigung, Sarkasmus, Überreaktionen oder auch das berühmte Schweigen im Meeting, obwohl alle wissen, dass etwas angesprochen werden müsste. Oft werden diese Muster getriggert durch Stress, Unsicherheit oder ungeklärte Erwartungen. Sie sind wie eine Art Kurzschluss in unserem Gehirn: Das Stammhirn übernimmt, und das Großhirn, zuständig für Reflexion und Lösungssuche, schaltet sich aus.

Dramafreiheit heißt nicht, dass es keine Konflikte mehr gibt. Es bedeutet, dass wir lernen, diese bewusst zu führen – ohne uns in emotionalen Kämpfen zu verlieren.

👉 Tipp: Fragen Sie sich regelmäßig: Bringt mich mein Verhalten der Lösung näher oder weiter weg?

Echte Zusammenarbeit durch Empowerment-Rollen

Wie oben schon angesprochen, nehmen wir im Drama oft drei typische Rollen ein:

  • Opfer: „Das ist unfair, ich kann nichts tun.“
  • Retter: „Ich muss das für alle lösen, sonst geht hier alles schief.“
  • Angreifer: „Ich sage euch mal, was hier alles falsch läuft!“

Diese Rollen halten uns in automatischen Mustern gefangen. Sie sind bequem, weil sie uns kurzfristig entlasten, aber sie verhindern langfristig Wachstum und echte Lösungen.

Das Gegenmodell sind die Empowerment-Rollen, die mehr Eigenverantwortung und Wirksamkeit ermöglichen. Hier eine Übersicht:

  • Selbstverantwortliche/r (statt Opfer): Sie fragen sich: „Was liegt in meiner Hand? Was kann ich hier beitragen?“ Das bedeutet nicht, alles allein zu machen, sondern den eigenen Spielraum zu nutzen.
  • Unterstützer/in (statt Retter): Statt ständig zu retten, helfen Sie anderen, Verantwortung zu übernehmen. Sie geben Raum, stellen Fragen, fördern Selbstorganisation.
  • Klarheitsstifter/in (statt Angreifer): Sie benennen, was wichtig ist – ohne zu verletzen. Statt Vorwürfe zu machen, formulieren Sie klare Bedürfnisse und Erwartungen.

Diese Haltungen fördern eine Kultur, in der Konflikte produktiv genutzt werden. Sie laden dazu ein, Verantwortung zu teilen, statt sie abzuwälzen, und ermöglichen echte Zusammenarbeit.

👉 Tipp: Wenn Sie merken, dass Sie sich ärgern, stoppen Sie kurz und fragen Sie sich: Was wäre jetzt eine empowernde Haltung?

16 Werkzeuge & 3 Schlüsselfragen

Das Herzstück der Methode sind 16 Werkzeuge und 3 Schlüsselfragen, die dabei helfen, Drama zu erkennen und konstruktiv zu handeln.

Vor dem Drama: Prävention

Hier geht es darum, die eigenen Muster rechtzeitig zu bemerken und das Drama gar nicht erst entstehen zu lassen. Typische Werkzeuge sind:

  • Trigger erkennen: Lernen Sie, welche Situationen, Worte oder Personen bei Ihnen besonders schnell Stress auslösen.
  • Körpersignale wahrnehmen: Achten Sie auf beschleunigten Herzschlag, innere Unruhe oder Anspannung als Frühwarnsystem.
  • Inneren Beobachter aktivieren: Treten Sie innerlich einen Schritt zurück, um zu beobachten, was gerade passiert, ohne sofort zu reagieren.
  • Positive Absicht klären: Überlegen Sie sich vor schwierigen Gesprächen: Was ist mein Ziel? Wie will ich wirken?

👉 Diese Phase stärkt die Selbstwahrnehmung und hilft, sich aus der Automatik zu lösen, bevor das Drama startet.

Im Drama: Handlungsfähigkeit sichern

Wenn Sie bereits mitten in einer emotional geladenen Situation stecken, helfen diese Werkzeuge, nicht den Kopf zu verlieren:

  • Boxatmung: Atmen Sie ruhig ein (4 Sekunden), halten Sie die Luft (4 Sekunden), atmen Sie aus (4 Sekunden), pausieren Sie (4 Sekunden) – und wiederholen Sie das ein paar Mal.
  • Selbstgespräche nutzen: Sagen Sie sich innerlich: „Stopp. Ich habe eine Wahl.“
  • Fragen stellen statt anklagen: Fragen öffnen den Dialog. Zum Beispiel: „Was brauchen wir gerade, um hier weiterzukommen?“
  • Rollentausch: Überlegen Sie: Wenn ich gerade Retter, Opfer oder Angreifer bin – was wäre die Empowerment-Alternative?

👉 Diese Phase zielt darauf ab, in der Hitze des Gefechts einen kühlen Kopf zu bewahren und das Gespräch in eine konstruktive Richtung zu lenken.

Nach dem Drama: Reflexion und Lernen

Wenn eine hitzige Situation vorbei ist, liegt darin die Chance, daraus zu lernen. Diese Werkzeuge helfen:

  • Nachbesprechung: Fragen Sie sich oder andere: „Was hat hier gut funktioniert? Was war schwierig?“
  • Selbstreflexion: Schreiben Sie auf, was Ihre eigenen Anteile waren und was Sie beim nächsten Mal anders machen möchten.
  • Feedback einholen: Fragen Sie eine Kollegin oder einen Kollegen: „Wie hast du mich in der Situation erlebt?“
  • Transfer planen: Überlegen Sie: „Welches Werkzeug will ich beim nächsten Mal ausprobieren?“

👉 Diese Phase macht den Unterschied zwischen wiederkehrenden Dramen und nachhaltigem Lernen.

Die 3 Schlüsselfragen sind ein Kompass in kritischen Situationen:

  1. Was will ich wirklich erreichen?
  2. Was ist mein Beitrag zu dieser Situation?
  3. Was braucht mein Gegenüber gerade?

Diese Fragen holen uns raus aus der automatischen Reaktion und bringen uns in eine konstruktive Haltung.

👉 Tipp: Notieren Sie sich die Schlüsselfragen und platzieren Sie sie sichtbar – etwa am Arbeitsplatz oder in Ihrem Kalender. Laden Sie sich das PDF mit den 16 Werkzeugen kostenlos herunter: https://www.theprojectgroup.com/podcast-projektmanagement/wp-content/uploads/2025/05/Werkzeuge-Uebersicht.pdf

Kann eine Organisation dramafrei werden?

Dramafreiheit in Organisationen ist kein „Alles oder nichts“. Es ist ein Prozess, der Bewusstsein, Übung und oft auch Geduld erfordert. Führungskräfte spielen dabei eine entscheidende Rolle, weil sie das Verhalten vorleben, das sie sich von ihrem Team wünschen. Aber auch Teams können sich gegenseitig stärken, indem sie sich Feedback geben, reflektieren und sich gegenseitig an konstruktives Verhalten erinnern.

Eine Organisation, die sich auf den Weg zur Dramafreiheit macht, arbeitet an einer Kultur der Offenheit, des Respekts und der klaren Kommunikation. Das zahlt sich mehrfach aus:

  • Die Zusammenarbeit verbessert sich,
  • die Innovationskraft steigt, und
  • die Mitarbeiterzufriedenheit wächst.

Studien zeigen: Teams, die lernen, Konflikte produktiv zu nutzen, sind leistungsfähiger und resilienter.

👉 Tipp: Beginnen Sie mit kleinen Schritten. Sprechen Sie offen über Drama-Muster, reflektieren Sie Meetings regelmäßig, und fördern Sie eine offene Feedbackkultur.

Fazit

Das Buch „Dramafreie Arbeitswelt“ ist weit mehr als ein weiteres Managementbuch. Es ist ein praktischer Leitfaden, mit dem Sie Ihre eigene Selbstwirksamkeit stärken, Konflikte produktiv nutzen und das Arbeitsklima nachhaltig verbessern können. Die Methoden sind sofort anwendbar und bieten einen großen Mehrwert für Einzelpersonen, Teams und ganze Organisationen.

Wichtig: Wir können die Impulse aus unserem „Stammhirn“ nicht abschalten– sie gehören zu uns. Aber wir können lernen, schneller zu bemerken, was in uns passiert – und dann bewusst entscheiden, wie wir handeln wollen. Das ist keine Magie, sondern Übungssache.

Wer bereit ist, ehrlich auf sich selbst zu schauen, wird mit mehr Klarheit, Gelassenheit und besserer Zusammenarbeit belohnt. Es lohnt sich, den ersten Schritt zu machen – für sich selbst, für das Team und für die Organisation.

👉 Holger Heinzes Appell: Üben Sie täglich. Weniger Drama bedeutet nicht weniger Konflikt – sondern mehr Qualität in der Auseinandersetzung.

Sie möchten tiefer einsteigen? Hier geht’s zur Podcast-Episode: https://www.theprojectgroup.com/podcast-projektmanagement/dramafreie-arbeitswelt Viel Spaß beim Reinhören!


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