Die Änderungen gegenüber der Vorgängerversion 2013

Die Änderungen in Microsoft Project Server 2016 gegenüber der Vorgängerversion 2013 betreffen im Wesentlichen die folgenden Bereiche:

  • Ressourcenmanagement: Neue Funktion „Resource Engagements“ / „Ressourcen Einsätze“
  • Ansichten: Mehr als eine Timeline / Zeitachse
  • Navigation: „Tell me what you want to do …“ wie in allen Office 2016 Produkten
  • Web Add-ins: In Project Professional lassen sich nun Standardfelder auch beschreiben.

Resource Engagements / Ressourcen Einsätze

Das Thema Ressourcenmanagement ist der Schwerpunkt in der neuen Version von Microsoft Project Server 2016. Hier geht es um die Abstimmung und Zusicherung von Ressourcen zwischen Projektleitenden und Teamleitenden.

In Microsoft Project war bisher für die Rolle des Teamleitenden die Funktion „Ressourcenplan“ verfügbar, die aber ihren Nutzen nur bedingt entfalten konnte. In der neuen Version wird nun die Funktion „Resource Engagements“ eingeführt, die die Zusammenarbeit zwischen Projektleitenden und Teamleitenden besser unterstützen soll.
 
Der „Ressourcenplan“ wurde dazu vom Project WebAccess (PWA) in Project Professional verschoben und mit neuen Funktionen ergänzt. Das ist die Ansicht, in der der Projektleitende für das aktuelle Projekt seine Ressourcenanfragen und -zusicherungen sehen und bearbeiten kann. Die Anfragen müssen dabei parallel zum Projektplan separat eingegeben werden. Eine Verbindung zur Projektplanung kann nicht hergestellt werden.


„Heatmap“ für Ressourcenanfragen an Teamleitende

Für Teamleitende gibt es im Project Web Access (PWA) neue Ansichten mit der Übersicht aller an sie gerichteten Ressourcenanfragen quer durch alle Projekte. Dort können sie ihre Zusicherungen der Ressourcen eingeben. Das ist für die Zusammenarbeit in Projekten ein wesentlicher Schritt.

Bewertung: Anzeige der echten Ressourcenauslastung fehlt

Den Teamleitenden fehlt bei der Funktion im Project Server 2016 noch die Übersicht der tatsächlichen Ressourcenauslastung. Abwesenheiten und Linientätigkeiten, also Tätigkeiten außerhalb von Projekten, lassen sich hier nicht planen. Dies müssen die Teamleitenden nach wie vor in Teamprojekten in Project Professional vornehmen. Den Teamleitenden ist es auch nicht möglich, Reservierungen für kommende, auf dem Project Server noch nicht existierende Projekte zu vergeben. Diese Problematiken löst TPG TeamManager durch eine bessere Funktionalität.

Mehr zum TPG TeamManager

Multiple Timelines / Mehrfache Zeitachsen

Bisher gab es nur eine Zeitachse. Ab Project Server 2016 können Sie mehrere Zeitachsen definieren, um auf wenig Fläche einen zeitlichen Überblick über Ihr Projekt zu erhalten. Jede Zeitachse kann ihren eigenen Zeitbereich haben, sodass Sie z.B. das Gesamtprojekt und weitere detaillierte Ausschnitte in einer Grafik präsentieren können.

„Tell me what you want to do“-Funktion

Ähnlich dem Startmenü in Windows erhalten Sie nun in allen neuen Office Programmen durch Eingabe von Begriffen eine Liste entsprechend lautender Befehle. So gelangen Sie sehr schnell zur gewünschten Funktion und können diese ausführen.

Web-Add-ins mit Schreibfunktion

Dies ist eher für Developer interessant. Die Funktion erlaubt nun, Web-Add-ins zu erstellen, die Standardfelder in Project Professional nicht nur lesen, sondern auch schreiben können. Für uns als Lösungsanbieter auf Basis von Microsoft Technologie ergeben sich dadurch neue Möglichkeiten, Ihre Anforderungen umzusetzen.

Berichtswesen / Reporting mit Power BI

Mit Power BI können Sie direkt auf die Daten von Microsoft Project Server zugreifen. Sie brauchen dafür kein Excel mehr. So realisieren Sie Dashboards mit Drill-down, die eine sehr gute Grundlage für Ihre Entscheidungen sein können. Lernen Sie diese Möglichkeiten im TPG Firmenseminar zu Reporting kennen.

Hinweis: Microsoft treibt sein Cloud-Geschäft intensiv voran. Daher gibt es immer wieder Änderungen in Project Online, die Sie in der aktuellen On-Premises-Version von Project Server nicht finden. Hier finden Sie Angaben zur > Project Online Roadmap.

MS Project Server 2016 – Technik & Support

  • Seit der Version 2016 ist Project Server ein echter Service von SharePoint 2016. Der Server lässt sich nur mit einer entsprechenden Lizenz aktivieren. Eine Extra-Installation ist nicht mehr erforderlich.

  • Die Datenbank von Project Server ist mit der Inhaltsdatenbank von SharePoint vereint. Dies verursacht weniger Administrationsaufwand bei Sicherung und Wiederherstellung.

  • Es wurden erhebliche Verbesserungen der Performance bei der Datenabfrage über OData vorgenommen. Das soll bei großen Datenmengen eine Reduktion der Downloadzeiten von bis zu 80 % bringen. Interessant ist dies vor allem für Nutzende von Project Online.

  • Bis zur Version 2019 gibt es lokal installierbare Versionen von SharePoint und Project Server. Neue Funktionen werden dabei immer erst in der Cloud zur Verfügung gestellt und die lokalen Versionen auf derselben Codebasis später angeboten. Hybrid-Szenarien mit gemischtem Betrieb von Cloud und lokalen Installationen sind in der nahen Zukunft der Schwerpunkt.

  • Migration von Project Server: Anwendende von SharePoint und Project Server 2010 müssen auf jeden Fall erst eine Migration auf 2013 durchführen, ehe sie ihre Umgebung auf Microsoft Project Server 2016 migrieren können. Nach derselben Methode geht es dann bei Bedarf noch einen Schritt weiter auf Project Server 2019.

Warum auf den Project Server wechseln?

Die aktuelle Version heißt Microsoft Project Server-Abonnementedition. Wenn Sie noch mit einer früheren Version des Project Server arbeiten, dann sollten Sie das Ende des Mainstream Supports und des kostenpflichtigen Extended Support für Ihre Version kennen. Die Termine sind:

  • Project Server 2010: abgelaufen seit 10/2015 (Extended Support bis 10/2020)
  • Project Server 2013: abgelaufen seit 04/2018 (Extended Support bis 04/2023)
  • Project Server 2016: Juli 2021 (Extended Support bis Juli 2026)
  • Project Server 2019: Januar 2024 (Extended Support bis Juli 2026)

> Mehr Details zu den Support-Terminen finden Sie hier.

Falls Ihre IT Wert darauf legt, dass nur Produkte zum Einsatz kommen, für die der Hersteller auch noch Support anbietet, dann sollten Sie schon jetzt den Umstieg auf einen neueren Project Server in Erwägung ziehen.