Changemanagement in Projekten – warum Projektmanager:innen auch Changemanager:innen sein müssen

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Dieser Artikel gibt Ihnen als Projektmanager:in Ideen für das erfolgreiche Umsetzen von Organisationsprojekten. Sie lesen, wie Sie Changemanagement in Projekten bzw. Veränderungsmanagement frühzeitig und strukturiert einbinden, neben der inhaltlichen Zielerreichung, Betroffene zu Beteiligten zu machen und damit den begleitenden organisatorischen Wandel sicherstellen.

Das 8-Stufen-Modell von Professor John P. Kotter stellt Ihnen am Ende ein praxisorientiertes Vorgehen in Changemanagement Phasen vor. Damit erreichen Sie den Wandel innerhalb Ihrer Organisation sicher leichter.

Diese Kapitel warten auf Sie:

Los geht’s!

„Unter Change wird die kontinuierliche oder diskontinuierliche Entwicklung einer Organisation verstanden, in der eine oder mehrere Dimensionen der Organisation verändert werden. Es wird davon ausgegangen, dass bei einem Change die sozialen Strukturen und Stakeholderbeziehungen verändert werden. Es handelt sich daher um einen sozialen Change.“ (Quelle: Gareis, 2017)

Definition Changemanagement

Change Management ist ein Geschäftsprozess von Organisationen, der zum erfolgreichen Durchführen von Changes beitragen soll. Der Fokus des Change Managements liegt auf dem Managen eines Changes und nicht dem Durchführen von inhaltlichen Aufgaben im Rahmen eines Changes. (Quelle: Gareis, 2017)

Die Herausforderung für Projektmanager:innen

Die fortschreitende digitale Transformation erzeugt immer mehr Projekte. Beim Management dieser Projekte geht es nicht nur um die technische Umsetzung, sondern auch um das Durchsetzen der dafür nötigen organisatorischen Änderungen im Unternehmen.

Diese tiefgreifenden organisatorischen Change-Projekte betreffen zudem viele Mitarbeitende, die in der Vergangenheit mit Projekten vielleicht noch gar nicht in Berührung gekommen sind. Sie gilt es auf der Reise „mitzunehmen“ und zu überzeugen. Daher ist Changemanagement in Projekten und deren Umfeld so wichtig.

Wenn Sie als Projektmanager:in mit einem Organisationsprojekt betraut werden, dann liegt Ihre Herausforderung daher auch im Wissen über Changemanagement zum Durchsetzen der Veränderungen. Ihre Aufgabe besteht dabei aus zwei Teilen:

  1. Erklären Sie, wie Sie das Projekt durchführen werden.
  2. Überzeugen Sie, warum das Projekt initiiert wurde und was damit erreicht werden soll.

Das wiederum heißt, als Projektmanager:in haben Sie nicht nur die Verantwortung für die Umsetzung eines Projektes (Elemente des Projektmanagements). Sie müssen auch kompetent in Sachen Changemanagement sein. Damit sorgen Sie für die nachhaltige Wertschöpfung innerhalb Ihrer Organisation (Elemente des Changemanagements).

Zur Abklärung des Begriffs Change sei an dieser Stelle noch erklärt: Hier sind nicht Änderungen im Sinne des Umfangs bzw. der inhaltlichen Aspekte eines Projektes gemeint. Es geht hier vielmehr um organisatorische Änderungen durch Projekte.

Lesetipp: Die 12 wichtigsten Projektmanagement-Trends

Warum Change Management?

Die Veränderung menschlichen Verhaltens ist schwierig!

Was Ihnen als Projektmanager:in von vornherein klar sein sollte: Das Verhalten von Menschen zu verändern ist keine unmögliche, aber doch eine recht schwierige Aufgabe.

Sicher kennen Sie es von sich selbst, wie schwer es oftmals fällt, eigenes Verhalten zu verändern. Sei es beispielsweise das Rauchen aufzugeben, eine Diät einzuhalten oder endlich mehr Sport zu betreiben – dies braucht meist viel Antrieb und Überzeugung.

Selbst wenn die Gründe für eine wichtige Veränderung offen auf der Hand liegen – Ausreden haben wir immer wieder schnell gefunden.

Warum ist es aber nun so schwierig, Veränderungen umzusetzen?

Da sind:

  • das Gefühl, der aktuelle Zustand ist recht komfortabel
  • die Angst vor dem Unbekannten
  • das Gefühl zu versagen
  • die Furcht inkompetent zu sein
  • der Wunsch nach Sicherheit, Routine und Verlässlichkeit
  • die Überforderung durch das Neue
  • die fehlende Motivation
  • das mangelnde Durchhaltevermögen
  • das nicht vorhandene Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten
  • die fehlende Sinnvermittlung

Alles Gründe, die ein Projekt zum Scheitern bringen können.

So ergeben sich oft Widerstände innerhalb der Organisation bei der Durchführung von Projekten. Die sind beispielsweise:

  • Erhöhte Krankenstände und andere Abwesenheitsgründe
  • Bereits getroffene Entscheidungen werden immer wieder hinterfragt
  • Sonderfälle werden zu einem wiederkehrenden Diskussionspunkt
  • Lösungen werden bis ins kleinste Detail seziert
  • Bereits vergebene Aufgaben werden wieder zurückdelegiert

Das richtige Changemanagement kann hier entgegenwirken und den Erfolg des Projekts bzw. der Veränderung unterstützen.

Unterschiede Projekt- und Changemanagement

Um diesen organisationsinternen Widerständen im Projekt entgegenwirken zu können, müssen Sie als Projektleiter:in Ihren Fokus neu ausrichten. Es geht nicht mehr um die Frage, „wie soll das Projekt ablaufen“. Vielmehr heißt es jetzt: „Warum läuft das Projekt ab“ und „was soll das Projekt bewirken“.

Unterschiede zwischen Projektmanagement und Changemanagement bestehen bei Funktionen und Schwerpunkten. Und so unterscheiden sich natürlich auch die für die jeweilige Rolle erforderlichen Kompetenzen:

Fähigkeiten im Projektmanagement

Im Projektmanagement sind diese Fähigkeiten notwendig:

  • Analysekompetenz
  • Planungskompetenz
  • Organisationskompetenzen sowie
  • Aufmerksamkeit für Details und Prozesse

Nur damit können Sie Projekte „in time, budget and quality“ durchführen und abschließen.

Fähigkeiten im Changemanagement

Was Sie im Changemanagement brauchen, ist:

  • Menschenkenntnis als Schlüssel für den Erfolg.

Als Projektmanager:in müssen Sie in der Lage sein bzw. lernen, Menschen zu ermutigen, ihre festgefahrenen Verhaltensmuster und Arbeitsweisen abzulegen.

Sie haben in diesem Falle eine weitere Funktion: die des/der Changemanager:in. Damit sind Sie auch verantwortlich für den Wissens-, Einstellungs- und Verhaltensänderungen der Teammitglieder im Projekt.

Und das erstreckt sich auch auf die Mitarbeitenden, die durch die Auswirkungen Ihres Projekts betroffen sind.

Zusätzliches Know-how im Projektmanagement: Menschen im Vordergrund

Wie folgend illustriert, unterstützt das Changemanagement das Projektmanagement. Ziel ist es, von einem aktuellen Status des Unternehmens, über einen Übergangszustand zu einem gewünschten zukünftigen Zustand zu gelangen.

Changemanagement vs. Projektmanagement
Bild 1: Changemanagement vs. Projektmanagement (Quelle: In Anlehnung an Prosci, 2017)

Als Projektleiter:in haben Sie Projektpläne, Arbeitspakete, Prozesse, Meilensteine usw. demnach nicht mehr nur aus der Sicht des Projektmanagements zu betrachten. Sie müssen in die Perspektive des Changemanagements wechseln. Dadurch nehmen Sie u.a. Rücksicht auf die menschlichen Aspekte der Veränderungen in Ihrer Organisation, die durch Ihre Projekte ausgelöst werden.

Ihre Tätigkeiten im Changemanagement begleiten alle involvierten Organisationsmitglieder vom gegenwärtigen zum zukünftigen Zustand. Nur so kann es Ihnen gelingen, den tatsächlichen Nutzen aus Ihren Projekten zu erzielen. Zudem geht dieses Vorgehen weit über das hinaus, was Sie mit Projektmanagement alleine erreichen könnten.

Die Auswirkungen fehlenden Change-Wissens

Bedauerlich ist allerdings, dass Organisationen zwar Geld in Schulungen zu Projektmanagement-Methoden und -Werkzeugen investieren. Aber nur selten wird auch Changemanagement finanziell berücksichtigt.

Das Ergebnis ist demnach ein Manko an Wissen zu Change-Themen. Dies wiederum führt oft zu:

  • Projektverzögerungen
  • unvollständigen Projektergebnissen und
  • manchmal bis zu Projektabbrüchen.

Hier nochmal klar auf den Punkt gebracht: Widerstände, Apathie und mangelndes Engagement haben einen erheblichen Einfluss auf den Projekt-Output und den zeitlichen Projektablauf. Sie können erst minimiert oder sogar vollkommen eliminiert werden, wenn die betroffenen Menschen wieder in den Vordergrund rücken.

Empfehlung: Seminar Changemanagement im Projektumfeld: Wie Sie User befähigen, ein neues Tool nachhaltig zu nutzen

Changemanagement Beispiel
Neueinführung CRM-System als Change in der Organisation

Ein Beispiel aus eigener Erfahrung ist die Umsetzung eines IT-unterstützten CRM-Systems im Unternehmen. Diese Einführung betraf viele Abteilungen im Betrieb.

Für den Bereich IT stellte dies „nur“ eine weitere zu installierende Software dar. Für die Mitarbeitenden aus dem Vertrieb (Innen- und Außendienst), Marketing, Produkt und Kundenservice war es aber ein großer Umbruch. Gewohnte Prozesse und Strukturen im Unternehmen änderten sich plötzlich.

Jahrelang praktizierte Arbeitsabläufe und -techniken mussten umgestellt, ergänzt oder neu erlernt werden.

Diese Umstellungen gingen also weit über die Erweiterung oder die Einführung einer einfachen Software hinaus. Nur indem die betroffenen Mitarbeitenden mit all ihren Befürchtungen und Zweifeln an Bord geholt wurden, konnte das Projekt erfolgreich binnen einem Jahr abgeschlossen werden.

Praxis-Tipp: Ihre Aufgabe als Projektmanager:in in der Funktion als Changemanager:in ist es, die betroffenen Menschen von Beginn an in den Mittelpunkt Ihres Handelns zu stellen. Sehen Sie zudem aufkommende Widerstände als das, was sie sind: nämlich der verzweifelte Versuch den Status quo beizubehalten.

Können Sie diese Kräfte, die sich im Widerstand gegen die Veränderung ausdrücken, in einen positiven Transformationsprozess wandeln, dann haben Sie einen großen Nutzen: Als Projektleiter:in haben Sie dann zusätzliche personelle Potenziale und Ressourcen, auf die Sie zurückgreifen können.

Praxis-Tipp: Binden Sie die betroffenen Stakeholder früh in den durch Ihr Projekt hervorgerufenen Veränderungsprozess ein.

Das ermöglicht den Stakeholdern:

  • das „Warum“ zu verstehen
  • den Wandel mitzugestalten und
  • die Veränderungen in ihrer Arbeitswelt konstruktiv umzusetzen.

Changemanagement Phasen in Projekten
Das 8-Stufen-Modell nach Kotter

Das 8-Stufen-Modell von Professor John P. Kotter (Harvard Business School) zeigt eine Möglichkeit für Projektmanager:innen, den Herausforderungen des Changemanagement zu begegnen. Dieses 1996 entwickelte Konzept ist eine Weiterentwicklung des 3-Phasen-Modells von Kurt Lewin aus dem Jahr 1947.

Kotters Changemanagement Stufenmodell ist ein ganzheitlicher Ansatz, um erfolgreich einen Wandel innerhalb einer Organisation zu vollziehen.

Damit dieser Umbruch auch wirklich geschehen kann, müssen laut Kotter alle acht Stufen in der vorgegebenen Reihenfolge durchlaufen werden.

Achtung: Kotter verweist darauf, dass das Überspringen einzelner Schritte nur eine Illusion von raschem Fortschritt schafft, aber nie zu einem befriedigenden Resultat führt.

Ausführlich beschreibt Kotter seine Strategie in seinem Buch: Leading Change: Wie Sie Ihr Unternehmen in acht Schritten erfolgreich verändern (2011).

Changemanagement 8-Stufenmodell John P. Kotter
Bild 2: Das Changemanagement 8-Stufen-Modell von Professor John P. Kotter (Eigene Darstellung)

Stufe 1 bis 3: Ein Klima für den Wandel schaffen

Stufe 1: Ein Gefühl für Dringlichkeit erzeugen

Wichtig ist es, von Beginn an ein Gefühl der Dringlichkeit bzw. der Notwendigkeit des Projektes zu erzeugen. Je mehr Mitarbeitende innerhalb der Organisation und des Projektteams sich davon anstecken lassen, desto höher wird die Motivation sein, das Projekt in Bewegung zu bringen.

Stellen Sie als Projektleiter:in ehrlich und überzeugend dar, warum das Projekt durchgeführt werden muss. Oft ist es hilfreich, neben den Chancen des Projektes auch „Worst-Case-Szenarien“ zu skizzieren. Das sind Szenarien, die eintreten könnten, falls das Projekt nicht erfolgreich über die Bühne geht.

Grundsätzlich gilt: Je mehr Menschen über das Projekt sprechen, desto mehr wird sich diese Dringlichkeit innerhalb der Organisation auch aufbauen.

Stufe 2: Eine Führungskoalition aufbauen

Überzeugen Sie die Menschen innerhalb der Organisation nicht nur von der Notwendigkeit Ihres Projektes. Halten Sie diese Dringlichkeit auch konsequent am Brodeln, indem Sie als Projektmanager:in Schlüsselpersonen innerhalb des Unternehmens für Ihr Projekt gewinnen.

Diese Personen müssen ihren Einfluss auf die Mitarbeitenden nicht unbedingt aufgrund ihrer Position im Organigramm beziehen. Vielfach entscheiden hier auch andere Kriterien wie Status, Jahre im Unternehmen, Fachwissen usw.

Wichtig ist aber, dass möglichst alle vom Projekt betroffenen Ebenen der Organisation von solchen Schlüsselpersönlichkeiten durchdrungen sind. Und diese sollten auch über ausreichende Führungsqualitäten, Machtbefugnisse und Sachkenntnis verfügen.

Ihre Aufgabe als Projektmanager:in ist es, diese Koalition der Schlüsselpersönlichkeiten durch Meetings am Leben zu erhalten. So bleibt das Gefühl für die Dringlichkeit und Notwendigkeit des Projekts innerhalb der Organisation weiterhin bestehen.

Unser Tipp: Im Change Management Seminar von TPG lernen Sie eine ganzheitliche Herangehensweise, die Sie an Ihrem mitgebrachten Change-Projekt direkt umsetzen können.

Stufe 3: Eine Vision und Strategie des Wandels entwickeln

Die nächste Aufgabe für Sie als Projektleiter:in ist:

  1. eine leicht verständliche und einprägsame Vision Ihrer Ideen und Lösungen rund um das Projekt zu kreieren sowie
  2. darauf aufbauend eine konkrete Strategie zu erarbeiten, mit deren Hilfe das Projektziel erreicht werden soll.

Je besser die Menschen wissen, wohin der Weg führt, desto mehr können sie sich darauf konzentrieren, die gesetzte Vision umzusetzen.

Laut Kotter sollte diese Vision sechs Merkmale aufweisen:

  1. Vorstellbar: Die Vision muss ein klares und glaubwürdiges Bild der Zukunft erzeugen.
  2. Erstrebenswert: Die Vision sollte die langfristigen Interessen der Stakeholder innerhalb der Organisation ansprechen.
  3. Machbar: Die Vision muss realistisch und erreichbar sein.
  4. Fokussiert: Die Vision muss klar genug formuliert sein, um als Entscheidungshilfe zu dienen.
  5. Flexibel: Die Vision sollte im Bedarfsfall auf veränderte Bedingungen reagieren.
  6. Mitteilbar: Die Vision sollte einfach zu kommunizieren und schnell zu erklären sein.

Stufe 4 bis 6: Die gesamte Organisation einbinden und aktivieren

Stufe 4: Die Vision des Wandels kommunizieren

Damit sich die Vision in den Köpfen und Herzen der Mitarbeitenden dauerhaft verankert, müssen Sie diese in Meetings, E-Mails, Präsentationen etc. immer wieder ansprechen. So vermitteln Sie die Kernbotschaft möglichst breit und zielgruppengerecht.

Als Projektmanager:in sollten Sie also jede sich bietende Gelegenheit dazu nutzen, Ihre Vision hinter dem Projekt innerhalb der Organisation zu kommunizieren. Nur so wird es Ihnen gelingen, die Akzeptanz und das Engagement der Mitarbeitenden über die gesamte Lebensdauer des Projektes aufrechtzuerhalten.

Stufe 5: Mitarbeitende befähigen und Hindernisse beseitigen

Nachdem die Vision wirksam in der Organisation kommuniziert wurde und ein Großteil der Menschen bereit ist, sich auf die Veränderungen einzulassen, sind noch die letzten Hindernisse zu identifizieren und zu beseitigen. Dazu gehören die Strukturen und Systeme der Organisation. Diese müssen an die Anforderungen des Projektes angepasst werden. Hier geht es z.B. um Stellenbeschreibungen, Wissens- und Informationssysteme sowie Leistungs- und Vergütungssysteme.

Nur so können die Beschäftigten in ihrem Bereich handeln und Verantwortung für die angekündigten Veränderungen übernehmen, die so ein Projekt mit sich bringt. Die Personen haben dann die Möglichkeit, innovative Lösungen zu finden, um im Endeffekt die gewünschten Projektergebnisse zu erzielen.

In dieser Phase ist es wichtig, eine Kultur zu schaffen, die den Wissensaustausch innerhalb der Organisation fördert und belohnt. Sie als Projektmanager:in sind ein wichtiger Teil davon, in diese Richtung zu wirken.

Stufe 6: Schnelle Erfolge erzielen

Nichts motiviert mehr als Erfolge. Aus diesem Grund sollten Sie schon zu Beginn des Projekts frühe Teilerfolge erzielen. So können Sie den aufgebauten ersten Schwung und Elan für den weiteren Projektverlauf mitnehmen.

Die Erzielung kurzfristiger positiver Resultate ist entscheidend für den langfristigen Erfolg von Veränderungsinitiativen. Nur so können Sie kritische Personen im Zaum halten und im Idealfall sogar umstimmen. Dazu benötigen Sie eine Projektplanung, die kurzfristig erreichbare Ziele identifiziert und im Projektablaufplan entsprechend positioniert.

Mit solchen Erfolgen können Sie beweisen, dass sich Ihr Projekt und die damit einhergehenden Veränderungen für das Unternehmen und die Mitarbeitenden lohnen.

Stufe 7 bis 8: Die Veränderungen einführen und aufrechterhalten

Stufe 7: Erfolge konsolidieren und weitere Veränderungen einführen

Kotter stellt fest, dass es fatal wäre, sich auf den ersten Lorbeeren auszuruhen. Echte Veränderungen brauchen Zeit und gehen tief. Aber jeder erzielte Teilerfolg im Projekt bietet die Möglichkeit, auf diesem weiter aufzubauen.

Es gilt für Sie als Projekt- und Changemanager:in, die Dringlichkeit und Notwendigkeit im Team und in der Organisation hochzuhalten. Versuchen Sie, zusätzliche Unterstützer für das Projekt und die damit verbundenen Veränderungen zu finden.

Zudem ist es von entscheidender Bedeutung, dass die Unternehmenskultur mit allen neuen Verhaltensweisen und Praktiken, die sich aus der Veränderung ergeben, in Einklang gebracht wird.

Stufe 8: Neue Ansätze in der Kultur verankern

Mit dem Abschluss des Projektes heißt es, die erwirkten Veränderungen fest in der Unternehmenskultur zu verankern. Jetzt gilt es zu beweisen, dass der neue Weg besser ist als der alte.

Andernfalls besteht die Gefahr, dass wieder Kritik am Projekt und dessen Ergebnissen aufkommt.

Die erzielten Erfolge und Veränderungen sollen Sie im gesamten Unternehmen offensiv kommunizieren und publizieren.

Zudem müssen Führungskräfte und Schlüsselpersonen den Wandel weiterhin unterstützen und frisch eingestellte Mitarbeitende sind auf diesen neuen Weg einzuschwören.

Zusammenfassung – Changemanagement im Projekt

In diesem Artikel ging es um organisatorische Änderungen durch Projekte. Diese treten immer mehr durch z.B. die digitale Transformation auf. Bei solchen Organisationsprojekten kommt es immer zu Änderungen, die Menschen und deren Arbeitsweise betreffen.

Der Erfolg solcher Projekte wird künftig nicht mehr nur an der Erreichung von Zielen, Terminen und Kosten gemessen. Immer stärker wird darauf geachtet werden, ob die mit dem Projekt angestrebte Veränderung in der Organisation auch wirklich eingetreten ist.

Ein Projekt kann inhaltlich vielleicht auch ohne Changemanagement durchgeführt werden. Changemanagement erhöht aber die Chance, dass das Projektergebnis im Unternehmen auch gewinnbringend eingeführt sowie von den Mitarbeitenden nachhaltig akzeptiert wird.

Damit Sie als Projektmanager:in die immer komplexer werdenden Projekte und deren Einfluss auf die Organisation erfolgreich meistern können, sollten Sie sich mit Changemanagement beschäftigen.

Die Projektmanagementverbände wie PMI, GPM, PRINCE usw. gehen bis dato jedoch nicht oder kaum auf diese Veränderungsprozesse ein.

Mit dem 8-Stufen-Modell von Kotter haben Sie in diesem Artikel aber eine geeignete Methode kennen gelernt. Damit werden Sie beim Umsetzen Ihrer Projekte mit allen Veränderungsprozessen in der Organisation sicher erfolgreicher sein.

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Über die Autorin: Karin Baldauf verfügt über Studienabschlüsse in Betriebswirtschaft und Business Software Technologies. Seit 16 Jahren hat sie verschiedenste Positionen im Projektmanagement besetzt. Als Projektleiterin konnte sie so Projekte aus den Bereichen des Maschinenbaus und der Automatisierung, der Textilindustrie und der IT erfolgreich abwickeln. Heute ist sie Direktor Marketing & Communication bei faigle Group – einer international agierenden österreichischen Unternehmensgruppe im Bereich Kunststoffe und Kunststofflösungen. Ihr besonderes Interesse im Projektmanagement gilt der Verbindung zu den Bereichen Change Management und Wissensmanagement, zumal ihr früherer Arbeitgeber Meusburger„WBI“ eine einfache und pragmatische Methode des Wissensmanagements entwickelt hat und dieses System auch an Interessierte weitervermittelt.

Mehr über Karin Baldauf auf Linkedin oder Xing.

Literaturnachweis

Andersen, Henrik Horn (2015): Project manager of the future. From project to business value with change management.

Changefirst (2009): How change management improves your project management. Making projects more successful.

Gareis, Roland; Gareis, Lorenz (2017): Projekt. Programm. Change.: Lehr- und Handbuch für Intrapreneure projektorientierter Organisationen. Wien: Manz’sche Verlags- und Universitätsbuchhandlung.

Kotter, John P. (2011): Leading Change: Wie Sie Ihr Unternehmen in acht Schritten erfolgreich verändern. München: Franz Vahlen Verlag.

Lauer, Thomas (2010): Change Management. Berlin Heidelberg: Springer Verlag.

Pitagorskiy, George (2011): Project Managers are Change Managers

Prosci (2017): Definition of Change Management in context

Wrike (2014): Top 5 Project Management Myths busted

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